Hide and Seek ist eine Zusammenarbeit der Studierenden im Masterstudiengang für Angewandte Designforschung an der Hochschule München von Lara Batdorf, Isabel Gekeler, Francesco Giordano und Nadia Kheshti unter der Leitung von Prof. Matthias Edler-Golla, Prof. Markus Frenzl und Prof. Dr. Eileen Mandir.
Anlass unserer Themenwahl ist die Verschärfung der GEAS-Reform (Gemeinsames Europäisches Asylsystem), der im April 2024 vom Europäischen Parlament zugestimmt wurde. Die beschlossenen Maßnahmen verschlechtern die humanitären Bedingungen für Asylsuchende und belasten die Solidarität innerhalb der EU. Die GEAS-Reform zielt auf verstärkten Grenzschutz an den EU-Außengrenzen ab, mit strikten Standards für Registrierungen. Das Prüf- und Rückführungsverfahren soll maximal sechs Monate dauern, wobei auch Kinder ab 6 Jahren mit Fingerabdrücken und Fotos registriert werden, um Sicherheitsbedrohungen auszuschließen.
Asylverfahren werden an den Außengrenzen durchgeführt, wobei Schutzsuchende in Zentren bleiben müssen, bis ihr Antrag geprüft ist. Nur bei realistischen Chancen auf Anerkennung darf eine Person einreisen, andernfalls wird sie abgewiesen. Die Reform verlagert die Verantwortung von Grenzstaaten auf alle EU-Mitgliedstaaten, die entweder Geflüchtete aufnehmen, finanzielle Beiträge leisten oder Personal entsenden müssen. Sekundärmigration wird durch Meldepflichten eingeschränkt. Abgelehnte Asylbewerber können in sogenannte sichere Drittstaaten abgeschoben werden, obwohl die Kriterien für solche Staaten gelockert wurden.
Unser Projekt dient als Weckruf an die Öffentlichkeit, um auf die Missstände der Reform aufmerksam zu machen. In Zusammenarbeit mit der Aktivist*in Ifunanya Concilia Dimaku und weiteren Geflüchteten werden die Konsequenzen der neuen Regelungen veranschaulicht. Durch den Einsatz einer Wärmebildkamera, die auch zur Überwachung von Fluchtrouten genutzt wird, wird die Problematik hinter den Maßnahmen hervorgehoben und das "Nicht-Sichtbare" sichtbar gemacht.